Da es praktisch nicht möglich ist, die Meinung aller in Betracht kommenden Techniker zu ermitteln, wird stattdessen das DIN-Normungsverfahren als Ersatz benutzt. Durch die Mitwirkung der interessierten sachkundigen Kreise bei der Codifizierung und durch die Beteiligung der Öffentlichkeit, besteht eine Vermutung dafür, dass die in den Regelwerken getroffenen technischen Bestimmungen a.a.R.d.T. sind. Im allgemeinen kann man also davon ausgehen, dass eine Norm eine anerkannte Regel der Baukunst ist. Wenn jemand nach solchen Normen baut, kann er von der "tatsächlichen" Vermutung ausgehen, dass er die anerkannten Regeln der Baukunst beachtet. Der Bauschaffende, Entwerfende braucht hier also nicht erst einen Beweis anzutreten, dass es sich um eine anerkannte Regel handelt.